Grundlagen – Das Bedürfnis nach spontanem Ausdruck

Jeder Mensch trägt in sich ein tiefes Bedürfnis nach Ausdruck. Arno Stern machte diese Erfahrung erstmals 1946, als er in einem Pariser Kinderheim mit ihm anvertrauten Kriegswaisen malte. Die Freude dieser Kinder am Malen führte ihn zu seiner Lebensaufgabe. In 50jähriger Praxis entwickelte er einen Raum, in dem jeder unabhängig von Alter, Bildung und Begabung sein authentisches Ausdrucksbedürfnis entdecken und befriedigen kann: den Malort.

Beim Malen im Malort werden keine (Kunst-)Werke hergestellt. Das Malspiel geschieht um seiner selbst willen, als ein Ausfließenlassen im Augenblick, das keiner nachträgliche Bewertung oder Deutung bedarf. Unter diesen Bedingungen werden beim Malen nicht nur Erlebnisse, Gefühle und Empfindungen sichtbar. Über alles Beabsichtigte hinaus kommt auch zum Ausdruck, was in der organischen Erinnerung aufgespeichert wurde. Es kann nur auf diesem Weg geäußert und damit integriert werden. So entfaltet sich ein heilsamer Prozess, der Wohlbefinden erzeugt und die Persönlichkeit stärkt.