Erfahrungen – Entfaltung im Malspiel

Innerhalb der schützenden Wände des Malorts erfahren die Malenden Geborgenheit und Zuwendung. Die Betreuungsperson begleitet sie mit respektvoller Zurückhaltung und verzichtet auf jede Belehrung und Bewertung. Wenige, klare Spielregeln ermöglichen das gemeinsame Tätigsein in entspannter Atmosphäre. Innerhalb dieses Rahmens folgt jeder seinen eigenen Impulsen - ohne inhaltliche und formale Vorgaben. In einer Bewegung von innen nach außen entsteht eine befreite Spur, die sich räumlich und zeitlich unbegrenzt ausbreiten kann. Im Ausdruck kommt der Malende zu sich selbst zurück und wird sich seiner Eigenständigkeit bewusst. Wer bei sich ist, schätzt die Eigenart der anderen und begegnet ihr mit Respekt.

Für diese Art der Äußerung gibt es keine begabten und unbegabten Menschen und keine Altersgrenze. Kleine Kinder sind noch unbelastet, sie erleben das Malen als spontanes, ursprüngliches Spiel. Für Schulkinder und Erwachsene ist es anfangs ungewohnt, ohne Belehrung, ohne Themenvorgabe und ohne Bewertung – ganz aus sich heraus – Bilder entstehen zu lassen. Nach und nach lösen sie sich im Malspiel von eigenen und fremden Erwartungshaltungen und finden zum spontanen Ausdruck zurück.